Mittwoch, 12. Februar 2020

Erster Tag - lief gut!

Gestern war unser erster Eingewöhnungstag und ich muss sagen, mein Töchterchen hat das fantastisch gut hinbekommen. Michael hat Spielzeug bereitgelegt und tatsächlich lässt sie sich auf Spielen mit den Bauklötzen ein. Es ist schon erstaunlich wie schnell sie erkennt, welche Teile passen und welche nicht. Der Erzieher lobt sie viel und sie scheinen sich zu verstehen.
Allerdings ist die Gruppe sehr, sehr laut und unruhig. Ständig kommen andere Kinder rein gerannt, machen ziemliche Hektik und verschwinden wieder. Die könnten etwas besser auf die Kleinen aufpassen. Aber meine Kleine lässt sich kaum davon ablenken, sondern ist sehr konzentriert auf ihr Spiel. Ab und zu gerate ich in Versuchung, mich bemerkbar zu machen, damit das Kind nicht vergisst wer seine Mutter ist! Ein bisschen öfter könnte sie sich schon nach mir umsehen.
Nach einer Stunde ist das Ganze vorbei und wenigsten klammert sich mein Kind nicht an den Erzieher und will in der Kita bleiben. Ich lobe sie, wie toll sie es gemacht hat und ich denke jetzt ist ein kleiner Shopping-Bummel angesagt. Das haben wir uns verdient! Das ist nun das erste Mal seit meiner Schwangerschaft, dass ich mir vorstellen kann auch wieder Zeit alleine verbringen zu können.

Freitag, 7. Februar 2020

Ich erkläre meinem Kind die Eingewöhnung

Vorbereitung ist alles! Ich denke, es ist eine gute Idee mit meinem Kind darüber zu sprechen das sie bald in die Kita gehen wird. Ich male es in den schönsten Farben aus, warum es das allerbeste auf der Welt ist, in den Kindergarten zu gehen. Ich erzähle von besten Freundinnen die man dort hat, von tollen Sachen die man mit den Erzieherinnen macht, von Ausflügen und schönen Sachen die dort gebastelt werden. Und, dass sie natürlich auch ganz viele neue Klamotten bekommt! Die Liste von der Kita ist ja ziemlich umfangreich. Gummistiefel gefüttert, Gummistiefel ungefüttert, Matschhose gefüttert, Matschhose umgefüttert, Wechselsachen, Turnschläppchen, Hausschuhe usw. Bisher war das Interesse meiner Tochter an der Kitasache in nicht so groß aber jetzt spitzt sie die Ohren. Tja, ganz die Mama!

Dienstag, 4. Februar 2020

Das Erstgespräch

Natürlich ist man als Mama sehr aufgeregt wenn sich der Termin der Eingewöhnung nähert. Man bereitet sich auf das Erstgespräch vor und überlegt, was die wichtigen Dinge sind, die man unbedingt dem Bezugserzieher mitteilen möchte. Irgendwie ist mir klar, dass Eingewöhnung nichts besonderes ist und jeden Tag tausendfach stattfindet. Andererseits: Hey! Es ist mein Kind und ich will die beste Eingewöhnung von allen! Also lange Liste gemacht über alles Wichtige zu meinem Kind, die Kleine schick gemacht und ab geht es zum Erstgespräch!

Für den jungen Mann ist das Gespräch wohl ebenso wichtig wie für mich. Das Besprechungszimmer der Kita ist schön vorbereitet, Mineralwasser auf dem Tisch und ein paar Spielsachen für meinen Schatz. Allerdings ist da jetzt nichts dabei, was eine zweijährige so ansprechen könnte. 60teiliges Puzzles? Kleine Spielzeugautos? Ein ziemlich versiffter Beißring?  Sieht so aus als ob er das ziemlich hastig zusammengesucht hätte. Natürlich hatte ich in weiser Voraussicht ein Kuscheltier dabei, an das sich mein Töchterchen ziemlich krampfhaft klammerte.

Wie gesagt, ich war etwas aufgeregt aber im Gegensatz zu, nennen wir ihn ab jetzt Michael, strahlte ich eine gerade meditative Ruhe aus. Während er mir ziemlich hastig von seiner Ausbildung und seinen wenigen Erfahrungen erzählte, zerbiss er fast vollständig seinen Kugelschreiber. Naja, wenigstens kaut er keine Fingernägel. Er hat bisher drei Eingewöhnungen "erfolgreich" durchgeführt und ist sich recht sicher, dass auch wir in 2 - 3 Wochen durch sind. Da habe ich so meine Zweifel!
Er arbeitet etwas holprig seinen Fragebogen durch und wagt eine erste Kontaktaufnahme zu meinem Kind. Unbeholfen trifft es wohl am besten. Zuerst ignoriert sie sein "Na, wer bist du denn?" Dann realisiert sie, dass da etwas im Gange ist, was ihr nicht so passt und sie fängt an zu weinen. Ich glaube, dass hat sich Michael etwas anders vorgestellt.

Wir vereinbaren einen ersten Termin für nächste Woche und dann zeigt er mir die Gruppen. Bisschen laut und wild würde ich sagen, aber keine Kaffee-trinkenden Kindergärtnerinnen sondern, junge, erfahrene, souverän agierende Fachkräfte. Ich erwäge kurz ob ich nicht vielleicht einen Wechsel des Bezugserzieher ansprechen sollte. Nein! Ich habe mir vorgenommen keine dieser unzufriedenen, ständig fordernden Helikopter-Mamas zu sein. Die werden hier schon wissen was sie tun!

Montag, 3. Februar 2020

Das Erstgespräch - das Drama beginnt!

Es ist soweit! Ich war nun 2 Jahre mit meiner Tochter zu Hause, jetzt möchte ich wieder arbeiten. Und die Kleine soll in den Kindergarten. Nicht nur weil ich arbeiten möchte sondern auch um Sozialverhalten zu erlernen, andere Kinder kennen zulernen und um mehr als zu Hause gefördert zu werden.

Mein Kind mit 2 Jahren in die Kita zu geben halte ich für eine gut Entscheidung. Nach einem Jahr wäre es mir zu früh gewesen und die berufliche Auszeit hat mir echt gut getan. Drei Jahre möchte ich aber nicht warten weil mir so langsam die Decke auf den Kopf fällt. Zwei Jahre ist ein guter Kompromiss.

Ich hatte auch großes Glück sofort einen Kitaplatz zu finden und nach den ersten Formalitäten bekam ich einen Anruf des Bezugserziehers! Er möchte die Details der Eingewöhnung mit mir besprechen. Okay, an der Kita laufen mindestens 20 Erzieherinnen durch die Gegend und ich bekomme den Mann! Und Berufsanfänger wie er sagt. Und erst seine zweite Eingewöhnung!

Nun, ich denke jede Mutter hält ihr Kind für etwas Besonderes. Völlig normal. Aber mein Kind ist etwas Besonderes! Nicht hochbegabt, nicht besonders musikalisch, kein Asperger sondern, wie soll ich es sagen? Sie tut sich ein bisschen schwer mit dem Loslassen! Ihre Oma, also meine Mutter, kommt jede Woche mindestens dreimal zu uns. Ich hatte gehofft, da würde sich eine wunderbare Freundschaft entwickeln und meine Kleine könnte ab und und zu ein paar Stunden mit ihr alleine verbringen. Vielleicht sogar bei ihr übernachten! Und ich hätte ein wenig meiner geliebten Freiheit zurück. Pustekuchen! Das Kind will nicht alleine bei Oma bleiben. Bin ich dabei, läuft alles fantastisch gut. Aber sobald ich den Raum verlasse geht das Geschrei schon los. Sie geht sogar mit mir zur Toilette!

Und jetzt soll ein 20 jähriger Frischling meinen kleine Liebling dazu bringen bei wildfremden Menschen zu bleiben. Nun ja, vielleicht bekommt er es ja hin. Er soll seine Chance bekommen. Nächste Woche gehe ich zum Erstgespräch in die Kita. "Sie können ihre Tochter gerne mitbringen!" Ja was soll ich den sonst mit ihr machen? Das fängt ja gut an.